Ehemaliger Maximinerhof
Detzem · Römische Weinstraße
Beschreibung
Überschrift
Ehemaliges Hofgut der Abtei Sankt Maximin in Trier. Einfacher zehnachsiger Barockbau mit „Hofpütz“, einem Brunnenhäuschen mit Steinhaube.
Das ehemalige Maximiner Hofgut wurde 1740 anstelle eines Vorgängerbaues über dem alten Gewölbekeller neu errichtet. Es bildete über Jahrhunderte den Mittelpunkt der Grundherrschaft der Abtei St. Maximi, war Sitz des Hofmanns und Meiers, der für die Verwaltung der Güter zuständig war und Zentrum des Hochgerichts Detzem.
Das Hofgut ist ein Zeugnis für die Herrschaft der Trierer Reichsabtei Sankt Maximi, was auch in der Ausstattung des Gebäudes dokumentiert wird. Zum Maximinerhof gehört das von der Bevölkerung „Hofpütz“ genannte Brunnenhaus mit Steinhaube. Der im Weistum von 1597 als „freyen kayserlichen hoff“ bezeichnete Sitz der Dorfherrschaft und des Hochgerichtes war mit Asylrecht ausgestattet. Die Bezeichnung bezieht sich dabei auf die Reichsunmittelbarkeit der Abtei im Heiligen Römischen Reich.
Der Hof bildet mit seinem ummauertem, am Uferdamm der Mosel stehenden Garten und als südliche Flanke der Kirche das Uferpanorama von Detzem. Es ist ein stattlicher, zweigeschossiger Krüppelwalmdachbau mit insgesamt zehn Fensterachsen, der 1805 versteigert und später geteilt wurde und heute ein bürgerliches Wohn- und Wirtschaftsgebäude darstellt
In der südlichen Haushälfte befand sich eine Mädchenschule, die 1959 in Angleichung an den Bestand neu erbaut wurde. Die nördliche Haushälfte erhielt in den 1920er Jahren eine neue Fassadendekoration mit Putzrahmungen und einheitlichen Fenstern und Türblatt.
Im Innern hat sich die originale barocke Raumfolge mit großen Teilen der Ausstattung erhalten. Wiederhergestellt ist im Erdgeschoß ein Saal, dessen Balkendecke von zwei Ständern mit Kopfstreben getragen wird. In der Nordhälfte befinden sich Stube und Küche samt Takenanlage und ein nachträglich eingebauter Backofen. Das Obergeschoß umfasst einen längserschließendem Mittelflur und bietet einen herrschaftlichen Charakter samt Kaminbedienung und barocken Türblättern.