Ehemaliges Burghaus

In der Burg, 54340 Detzem, Deutschland

detzem.com

Beschreibung

Wandlung vom festen Haus zum adeligen Gutshof

Das ehemalige Burghaus der Herren von Detzem ist ein kleiner dreiflügeliger Gutshof, der nach Süden mit einem Torbogen abgeschlossen ist.

Die laut erhaltener Datierungen und Gebäudedetails aus dem 16. und 17. Jahrhundert stammende Anlage war im 19. Jahrhundert parzelliert und wurde nach den Bauzahlen 1837 und 1861 in Einzelanwesen umgewandelt. Einige Teilbauten wurden 1950 (In der Burg 5) und später durch Neubauten ersetzt. Die grundlegende Anlage des Hofes blieb jedoch erhalten.

Die Herrenburg wird mit der im 12. und 13. Jahrhundert genannten Familie von Detzem in Verbindung gebracht. Mitte des 14. Jahrhunderts war die Burg im Besitz des Wilhelm von Manderscheid zu Nafelden, der die wohl neuerbaute “Vesten und burglichen buw genannt Detzeme” dem Trierer Erzbischof zu Lehen auftrug. Die späteren Reichsgrafen waren damals Vögte der Abtei Echternach und Lehnsleute der Grafen von Luxemburg

Von den Manderscheidern kam die mit Palisaden umgebene Burg mit ihrem Turmhaus in verschiedene Hände, bis sie an die seit dem frühen 16. Jahrhundert bezeugte Familie von Nassau gelangte, die in der Linie der Freiherrn von Nassau zu Detzem bis zur Säkularisation im Jahr 1802 bezeugt ist. Nach dem neuzeitlichen Um- und Neubau zu einem Hofgut scheint im frühen 18. Jahrhundert eine Instandsetzung erfolgt zu sein.

In der Außenwand eines modernen Wohnhauses in der Römerstraße 7 ist eine Spolie eingemauert, die von der ehemaligen Burg Detzem stammt und hier bewahrt wurde. Der Stein bietet die Kombination der Wappen Nassau (“NASSAW”) und Hanxler (“HANTZLER”) zu einem Ehewappen. Von der Jahreszahl ist nur noch die letzte Zahl “2” zu lesen, vermutlich 1662.

Die Bauanlage umschließt einen gepflasterten kleinen Hof. Zwischen dem Westflügel und an der Südseite neuerbauten Nebengebäuden befindet sich ein aus Sandsteinquadern gefügter, schmaler rundbogige Torbogen. Der in drei Einzelanwesen unterteilte Westflügel wurde 1950 durch einen Neubau (Hausnummer 5) über dem alten Grundriß ersetzt. Über dem Portal befindet sich als Bauinschrift ein Ehewappen “Husmann von Namedy und Hase von Dieblich” (wohl um 1600, ursprünglich ein Kaminaufsatz)..

Das mittlere Gebäude des Westflügels wurde 1861 zum Wohnhaus umgebaut. Über dem Hauseingang findet sich ein gotischer Fries mit Paßblenden und der Datierung 1539. Der nördliche Hausteil wurde um 1860 zu einem Anwesen aus dreiachsigem Wohnteil und kleiner Ökonomie mit Torbogen umgebaut. Dabei wurde es unter Beachtung der gemeinsamen Flügelhöhe vorspringend verbreitert. Am Krüppelwalmdachbau zeichnet sich noch der Kamin mit Rauchmantel ab.

Der sich zum Hof öffnende Mittelteil des Nordflügels weist neben den Fenstereinfassungen des Umbaues von 1837 (Datierung am Türsturz) im Obergeschoß ein pfostengeteiltes Fenster aus, wahrscheinlich aus dem 17. Jahrhunderts. Den Ostflügel bildet die Ökonomie, die neben Neuerungen noch das alte Mauerwerk und den Kellerzugang aufweist.

Die pflegebedürftige, nicht erforschte Anlage der “Burg” dokumentiert die Wandlung vom festen Haus zu einem adeligen Gutshof. Das vom 19. Jahrhundert geprägte Aussehen verbirgt weiterhin den älteren, sich allerdings nur noch in der Baugestalt und in Spolien mitteilenden Bestand der ehemaligen Herrenburg.

Standort

Quellen & Links

Gemeinde Detzem
detzem.com
Datenbank der Kulturgüter
Gutshof, Ehemaliges Burghaus
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