Ehemaliger Moselbahnhof

Bahnhofstraße, 54340 Leiwen, Deutschland

moselbahn.de

Beschreibung

Haltestelle der Moselbahn bis 1968

Ältere Moselaner bekommen noch heute strahlende Augen, wenn sie an jene Zeit zurückdenken, als das „Saufbähnchen“ den Windungen der Mosel folgte.

Im April 1903 wurde der erste Streckenabschnitt der Moselbahn von Trier nach Leiwen offiziell eröffnet, und im August 1905 war mit der Freigabe des letzten Teilstücks von Bernkastel nach Bullay die Gesamtstrecke vollendet. In rund vier Stunden Fahrzeit verband die rechts der Mosel verlaufende Kleinbahn auf 102 Kilometern die idyllisch zwischen Fluss und Weinbergen gelegenen Ortschaften entlang der Mittelmosel. Sie folgte auf insgesamt 38 Stationen den für Weinkenner wohlklingenden Weinlagen und strahlte dabei ein einzigartiges Stück Reisekultur aus.

Da die Moselbahn durch viele bekannte Weinbauorte an der Mosel verlief, unter anderem Bernkastel, Trarbach und Zell, wurde sie im Volksmund auch als „Saufbähnchen“ bezeichnet. In den Zügen wurde als Touristenattraktion sogar Wein serviert – mit den entsprechenden Folgen für die Stimmung der Fahrgäste.

Bähnchen hießen die Züge auch deshalb, weil sie ein relativ langsames Verkehrsmittel waren: Die 1905 vier Stunden dauernde Fahrt entlang der ganzen Strecke, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 25 km/h entspricht, konnte auch nach fünfzig Jahren nur wenig verkürzt werden. Selbst die seit den 1950er-Jahren überwiegend eingesetzten Dieseltriebwagen waren nicht viel schneller.

Die Moselbahn hatte von Anfang an mit enormen Lasten zu kämpfen und kam finanziell nie auf einen grünen Zweig. Die Baukosten hatten sich gegenüber ersten Schätzungen verdreifacht, denn weite Abschnitte erhielten als Hochwasserschutz große Viadukte und Stützmauern und dazu wurde viel in komfortable Reisezugwagen und schmucke Stationsgebäude investiert. Steigende Kosten bei sehr niedrigen Fahrpreisen führten nach der Währungsreform zu finanziellen Schwierigkeiten. Zudem verursachte das Hochwasser von Januar 1955 hohe Kosten für die Wiederherstellung der Strecke

Zwischen 1961 und 1968 wurde, zum Leidwesen vieler Moselaner, abschnittsweise der unrentabel gewordene Personen- und Güterverkehr auf der Strecke eingestellt. Nach dem Rückbau der Gleisanlagen und dem Abbruch der Brückenbauwerke und der meisten Bahnhöfe wurde die Trasse zu einem großen Teil in den Mosel-Radweg umgewandelt. Bis auf einige wenige, repräsentative Bahnhofsgebäude ist heute fast nichts mehr von der Strecke erhalten. Die ehemalige Moselbahn ist heute ein modernes Busunternehmen mit einem weit verzweigten Liniennetz in privater Hand.

Standort

Quellen & Links

Moselbahn GmbH
moselbahn.de
Gemeinde Leiwen
leiwen.de
Wikipedia Deutschland
Moselbahn
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