Antike Ausoniusstraße

Ausoniusstraße, 54340 Leiwen, Deutschland

Moseltourer Adventures

Beschreibung

Römerstraße von Trier nach Bingen

Die Wegführung der 118 km langen, befestigten und zweispurig ausgebauten Römerstraße (via publicae) ist auf der Tabula Peutingeriana eingezeichnet.

Der römische Beamte und Dichter Ausonius schreibt im Jahr 375 seine Reisebeschreibung Mosella (genannt „Moselgedichte“). Er schildert darin in Versform seine Eindrücke auf der Römerstraße, die er im Jahr 368 bei seiner Einsetzung als Lehrer und Erzieher von Kaiser Valentinians I ältestem Sohn Gratian selbst bereist hatte. Der antike Name der Römerstraße ist nicht bekannt, er wird heute Ausoniusstraße genannt.

Im Verlauf der Beschreibung der Reise hebt Ausonius zu einer hymnusartigen Lobpreisung (feierlicher Preis- und Lobgesang) der Mosel an. Er preist ausdrücklich ihre Naturschönheit, den Fleiß ihrer Anwohner, den Reiz und die Fruchtbarkeit des Moselufers und der angrenzenden Landschaft und erwähnt dabei auch zehn Nebenflüsse (Prüm, Nims, Sauer, Kyll, Ruwer, Lieser, Dhron, Salm, Saar und Eltz). Wiederholt zieht Ausonius auch Vergleiche zu anderen Orten wie seiner gallischen Heimatstadt Burdigala (dem heutigen Bordeaux).

Die Ausoniusstraße oder der Ausoniusweg war eine römische Straße, die von Augusta Treverorum (Trier) über Noviomagus (Neumagen-Dhron), von dort über den Hunsrück nach Belginum (ein Lager in der Nähe Morbachs) und Dumnissus (Kirchberg) zur Rheintalstraße bei Bingium (Bingen) und von dort weiter nach Mogontiacum (Mainz-Kastel). Das Wanderzeichen ist ein weißes AU auf grünem Grund.

Die Route ist ca. 118 km lang und führt heute als Wanderweg meist über Feldwege. Bei einer Wanderung mit einer Tagesleistung von ca. 20 km ist eine Einkehr in folgenden Orten empfohlen:

  • Bingium (Bingen): 22 km
  • Rheinböllen: 23 km
  • Dumnissus (Denzen, Ortsteil von Kirchberg): 17 km
  • Hochscheid: 15 km
  • Belginum (Freilichtmuseum/Archäologiepark): 17 km
  • Gräfendhron: 21 km
  • Fell: 13 km
  • Augusta Treverorum (Trier)

Noviomagus (Neumagen) wurde in constantinischer Zeit als strategisch wichtiges Kastell mit zwei Toren und 13 Rundtürmen ausgebaut. Zur Befestigung des Kastells gegen die anstürmenden Germanen wurden im 4. Jahrhundert auch ausgediente Grabreliefs aus Trier verwendet, die per Schiff transportiert wurden. Sie sind heute in der „Neumagener Gräberstraße“ im Rheinischen Landesmuseum Trier ausgestellt.

Belginum (Nähe Morbach) ist eines der bedeutendsten archäologischen Denkmäler an der Hunsrück-Höhenstraße und bietet ein einmaliges Ensemble aus Siedlung, mehreren Tempelbezirken, keltisch-römischem Gräberfeld und römisches Militärlager. In der Nähe befand sich auch die Grenze zwischen den römischen Provinzen Belgica und Germania Superior.

Ein Teil der Ausoniusstraße führt vom Trier alternativ über Fell und die Büdlicherbrück bis nach Belginum. Diese Strecke ist zwar kürzer, aber wegen der vielen tiefen Täler, die überquert werden müssen, die beschwerlichere Verbindung. Ein Abzweig der Römerstraße führt zudem von Belginum über Kastellaun nach Boppard am Rhein.

Straßennetz der römischen Provinz Belgica

Ausgangspunkte der römischen Straßennetze in der Provinz Belgica waren Trier und Metz, sowie Mainz.

  • Von Trier führen Straßen nach Köln, Neuss, Bingen, Mainz, Straßburg, Reims, und Metz.
  • Von Metz führten Straßen nach Mainz, Worms und Straßburg.
  • Die Fernstraßen zwischen Lyon-Köln und Reims-Mainz kreuzten sich in Trier und überschritten hier die Mosel.

Aufgrund der zentralen Lage im römischen Straßennetz wurde Trier im Imperium Romanum zum Mittelpunkt einer Region, die in keltischer Zeit offenbar andere Zentren hatte.

Nach dem Rückzug der Römer verfielen die Römerstraßen mehr und mehr. Erst Karl der Große erkannte die Funktionen und die weitreichende strategische Bedeutung des römischen Straßensystems. Er ließ Straßen wieder herrichten und neue Brücken schlagen.

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