Alter Karrenweg (Carral)
Trittenheim · Römische Weinstraße
Beschreibung
Erste Erwähnung um 1200
Die Grenze des Waldes beginnt bei Trittenheim am Ufer, wo die Schiffe vorbeifahren. Und er überquert den Berg auf einer Straße, die “Carral” genannt wird.
Sichere Transportwege – zum Beispiel für die Angerfahrten, die zur Ablieferung der Naturalzinsen geleistet wurden – hatten im Mittelalter eine wesentliche Bedeutung für die wirtschaftliche Situation der Bevölkerung und ihrer Grundherren. Schon aus der ersten urkundliche Erwähnung Trittenheims im Prümer Urbar von 893 (Kapitel 28) wird die wirtschaftlichen Bedeutung des uralten Transportwegs zwischen Eifel und Hunsrück ersichtlich.
Einen ersten Hinweis auf eine Fähre und Straße bei Trittenheim gibt das um 1200 entstandene Verzeichnis der erzbischöflichen Rechte im Bannforst Hochwald für den Trierer Erzbischof und Kurfürsten Johann I. (1189-1212). Bei der Beschreibung der Ausdehnung des kurfürstlichen Waldes wird u.a. auch Trittenheim und die als Carral bezeichnete Straße über den Berg erwähnt.
Die für den Transport bedeutsame Fährstelle wird auch später immer wieder in Beschreibungen der drei örtlichen Grundherren genannt: des Manderscheider Grafen, der Abtei Sankt Matthias und des Kurfürsten von Trier, der auch das Fährregal und damit das Recht zur Erhebung von Gebühren besaß.
Der mundsprachlich “Kardel” genannte Carral (lat. via carralis = Karrenweg) war die Verbindung, über die man in das Ortsteil Dhrönchen mit seinen Mühlen – erstmals 1383 urkundlich belegt – und den Trittenheimer Wald gelangen konnte, der seinerzeit noch im Eigentum der Grundherren und damit besonders geschützt war. Er war aber auch ein Verbindungsweg zu den benachbarten Orten im Hunsrück, die diesen Weg und die Fähre nutzen konnten, um über den sanft ansteigenden Gleithang (wahrscheinlich über den alten Verlauf des Hinkelwegs) auf die Trittenheimer Acht und von dort weiter in die Eifel zu gelangen.
Folgt man der Namensdeutung, dann waren die Carral genannten Straßen Karrenwege, die von ihrer Bauweise her oft steingepflastert waren und somit für einen größeren Wirtschaftsverkehr geeignet erschienen. Ob der Trittenheimer Carral gepflastert war ist nicht festzustellen, allerdings ist noch heute gut erkennbar, dass er bei seiner künstlichen Anlage schon durch die Führung über den blanken Schieferfels an einigen Stellen eine gewisse Festigkeit aufweist.