Gemeinde Leiwen
Römische Weinstraße · Rheinland-Pfalz
Beschreibung
Leiwen · Ein starkes Stück Mosel
Ein herrlicher Blick bietet sich dem Betrachter von den Moselhöhen hinab auf Leiwen, idyllisch gelegen an der schönsten Moselschleife zwischen Trier und Bernkastel.
Wer unseren schönen Wein- und Ferienort besucht, fühlt sich hier gleich zuhause. Leiwen überzeugt seine Gäste in jeder Hinsicht. Ob als erholsames Urlaubsdomizil, Geheimtip für Weinkenner und solche die es werden wollen oder Eldorado für Freizeitsportler. Wir heißen Sie herzlich Willkommen!
Nicht umsonst trägt die Landschaft zwischen Schweich und Trittenheim ihren markanten Namen “Römische Weinstraße“. Waren es doch die Römer, die mit dem Weinanbau an der Mosel begonnen haben. Neunzehn malerische Orte entlang der Mittelmosel zwischen Schweich und Trittenheim, in unmittelbarer Nähe zu Trier, der ältesten Stadt Deutschlands, laden Sie ein!
Die Gemeinde Leiwen ist Teil der Verbandsgemeinde Römische Weinstraße im Landkreis Trier-Saarburg und liegt ca. 32 km nordöstlich von Trier und ungefähr 29 km südwestlich von Bernkastel-Kues. Leiwen ist ein staatlich anerkannter Erholungsort und mit etwa 1600 Einwohnern und 256,4 ha Weinanbaufläche einer der größten Weinorte der Mosel.
Auf den beiden Weinlagen Leiwener Klostergarten und Leiwener Laurentiuslay wachsen Weine von Weltruf. Die Einzellagen gehören zur Großlage Sankt Michael (1662 ha), zu der auch die Weinlagen der Moselorte Longen, Lörsch, Mehring, Pölich, Schleich, Ensch, Bekond, Detzem, Thörnich, Klüsserath und Köwerich gehören. Zusammen mit der benachbarten Großlage Michelsberg (995 ha) und den Weinorten Klausen, Minheim, Neumagen-Dhron, Piesport, Rivenich und Trittenheim bilden sie – zumindest flächenmäßig – das Herz des Moselweinbaus.
Leiwen hat einen durchschnittlichen Jahresniederschlag von 724 mm; die Niederschläge liegen damit im mittleren Drittel der in Deutschland erfassten Werte. An 45 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der April, die meisten Niederschläge fallen im August (im August fallen 1,4 mal mehr Niederschläge als im April). Die Niederschläge variieren in Leiwen nur minimal und sind extrem gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 2 % der Messstationen in Deutschland werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Wein und Weinbau bestimmen seit 2000 Jahren das Leben in der Region
Südöstlich von Leiwen hat man in den 1950er Jahren Reste einer römischen Villa aus dem 3. Jhd. entdeckt (Villa Bohnengarten), die wahrscheinlich im 5. Jhd. aufgegeben wurde. In ihrer letzten Bauphase hatte sie eine Größe von 48 m x 28 m. Mit der Ausgrabung eines zu einem Gutshof gehörenden Herrenhauses aus dem 4. Jhd. (Villa Hostert) fand man auf den Moselrandhöhen südlich von Leiwen im Jahr 1985 noch ein weiteres Zeugnis der römischer Besiedlung in Leiwen.
Erstmals geschichtlich erwähnt wurde Leiwen zu Beginn des 9. Jhd. Mit der Schenkung des Ortes an den Erzbischof Richbod erlangte Kurtrier die Grundherrschaft und Hochgerichtsbarkeit über Leiwen. Neben dem Trierer Stift St. Simeon besaß unter anderem auch die Abtei St. Martin hier größere Güter. Schon sehr früh war Leiwen auch ein kirchliches Zentrum, den bereits um 1330 wurde eine bestehende Kirche genannt. Um das Jahr 1500 wurde eine neue Pfarrkirche errichtet, die dem Heiligen Stephanus geweiht war.
Der ehemalige Kurtrierer Hof in Leiwen, das Hofgut und Sitz des kurfürstlichen Verwalters, wurde im Jahre 1610 also sogenannter Zehnthof erbaut. Das Haus war Sitz des Meiers als Vertreters des Trierer Erzbischofs und Kurfürsten und Sitz des Leiwener Hochgerichts. Er war für die Einhaltung des Rechts, die Durchführung der Verordnungen und die Einnahmen der grundherrlichen Gütern zuständig. Scheune, Ställe und Keller dienten als Lagerplatz für die von der Gemeinde zu entrichtenden Abgaben, die dann zum Amt in Pfalzel gebracht wurden.
Neben den Erzbischof bzw. Kurfürsten waren im Mittelalter mehrere geistliche und weltliche Herrschaften und Institutionen Inhaber von Besitz und Rechten in Leiwen. Zu Ihnen gehörten: die Trier Abteien, Klöster und Stifte wie St. Martin, St. Matthias, St. Maximin, St. Paulin und St. Simeon, das Trierer Domkapitel, das Eifelkloster Eberhardsklausen oder die Freiherren von Hunolstein, Kesselstadt, Nassau und Neumagen.
Ab Ende des 18. Jhd. war Leiwen eine französische Bürgermeisterei (“Mairie Leiwen”), die auch in preußischer Zeit fortgeführt wurde. Sie umfasste damals, neben Leiwen, auch die Gemeinden Detzem, Köwerich und Thörnich und 11 Mühlen mit insgesamt 264 Feuerstellen und 1771 Einwohnern (Stand 1828). Anfang des 19. Jhd. besaß Leiwen auch eine größere jüdische Synagogengemeinde.
Bereits 1836 erhielt Leiwen eine Schule und 1903 war die Moselbahn von Trier bis Leiwen fertiggestellt, die später bis nach Bullay weitergeführt wurde. Und mit dem Dhronkraftwerk verfügt Leiwen bereits seit 1913 über eine umweltfreundliche Anlage zur Stromerzeugung.
Die historische Bausubstanz von Leiwen wurde durch Abbrüche ab den 1970er Jahren leider etwas dezimiert. Dennoch trifft man in den malerischen Gassen des alten Ortskerns auf interessante Ensembles und alte Häuser mit gotischen oder barocken Stilelementen. Die vorhandenen Baudenkmäler aus dem 15. bis 18. Jhd. sind baugeschichtlich sehr wertvoll.
Ortswappen der Gemeinde Leiwen
Das Wappen ist geteilt und in der oberen Hälfte gespalten. Oben links in Rot eine Silbermünze mit dem Bildnis der Kaiserin Livia. Rechts oben in Silber ein rotes Balkenkreuz. Unten in Gold eine grüne Weintraube mit zwei Blättern, beiderseits begleitet von einem Rebmesser mit blauer Klinge und rotem Griff.
Die römische Silbermünze mit dem Profilkopf der Livia erinnert an die Gründung von Leiwen, dessen Ortsname auf die Gemahlin des Kaisers Augustus zurückgeht. Das rote Kreuz in Silber ist das heraldische Wahrzeichen des Kurstaates und Erzbistums Trier, zu dem Leiwen vom Mittelalter bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte. Die Weintraube weist auf Leiwen als größte Weinbaugemeinde des Moselgebietes hin. Ein Rebmesser ist als Wahrzeichen von Leiwen in einem Schöffensiegel der Gemeinde (heute im Staatsarchiv Koblenz) vom Jahre 1550 und 1602 überliefert.